Baby (7-12 Monate)
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Eine regelmässige Bettgeh-Routine kann Ihrem Baby zu ausreichend Schlaf und besserer Gesundheit verhelfen

Wussten Sie das? Indem Sie Ihr Baby ins Bett bringen, wenn es zwar schläfrig, aber noch wach ist – und das jeden Abend etwa zur gleichen Zeit – können Sie zu einer effektiven Schlafroutine beitragen.

5 Minuten Lesezeit Nov. 3, 2022

In den ersten Monaten waren die Schlafgewohnheiten Ihres Neugeborenen vielleicht unberechenbar mit mehrerem Aufwachen pro Nacht. Jetzt, als gesundes Baby von sechs Monaten, kann es nachts über längere Zeiträume schlafen. Und mit zunehmender Entwicklung und Aktivität am Tag beginnt es vielleicht, regelmässige Schlafmuster auszubilden.

Regelmässigkeit ist das A und O, wenn es um Schlafzeiten und -routinen geht. Ein gleichbleibendes Ritual vor dem ins Bett gehen wird Ihrem Kind helfen, ausreichend Schlaf zu bekommen.

Erstaunlicherweise haben neuere Forschungen auch aufgezeigt, dass Babys und Kleinkinder, die regelmässig zu wenig Schlaf bekommen, mit grösserer Wahrscheinlichkeit zu Kindern mit schlechteren Ernährungsgewohnheiten heranwachsen. In einer Studie zeigte sich, dass Kinder, die vom Säuglings- bis zum mittleren Kindesalter ausreichend Schlaf bekamen, mehr Vollkornprodukte assen und weniger zuckerhaltige Getränke tranken. Dieser Zusammenhang zwischen dauerhaftem Schlafmangel und einer tendenziell ungesünderen Ernährung ist ein Grund mehr dafür zu sorgen, dass Ihr Baby regelmässig ausreichend Schlaf bekommt.

Es ist keine gute Idee, abzuwarten bis Ihr Baby fest schläft, bevor Sie es in sein Bettchen legen. Es wird angenommen, dass Säuglinge, die man zwar schläfrig, aber noch wach ins Bett bringt, besser lernen, alleine einzuschlafen. Es kann natürlich sein, dass das nicht sofort oder jedes Mal klappt, aber es ist ein Ansatz, an dem Sie dranbleiben sollten. Ermutigen Sie Ihr Kleines, herauszufinden, wie es sich selbst einlullt. Mütter, die diese Schlafpraktiken in den letzten Monaten angewandt haben, werden jetzt wahrscheinlich merken, dass sie etwas gebracht haben und ihre Kinder inzwischen nachts alleine einschlafen können. Wenn Sie Ihnen neu sein sollten, können Sie jetzt immer noch damit anfangen, Ihrem Baby zu einem erholsamen Nachtschlaf zu verhelfen. Lassen Sie sich dabei von unseren 13 Tipps für süsse Träume beraten.

 

Sleep and growth

Experten sind sich einig, dass es einen Zusammenhang zwischen ausreichendem Schlaf und gesundem Wachstum gibt. Hinter den geschlossenen Augenlidern Ihres Babys arbeitet sein Körper an seiner physischen, geistigen und emotionalen Entwicklung.

In einer kürzlich durchgeführten wissenschaftlichen Studie wurde das Schlafverhalten von Kindern bis zum Alter von einem Jahr in zwei Gruppen verglichen. Die Eltern der Babys in der einen Gruppe erhielten zwar Basis-Informationen zum Thema Schlaf und Sicherheit im Kinderbett, aber nichts über «Responsive Parenting». Die Eltern der zweiten Gruppe lernten «Responsive Parenting»-Techniken. Dazu gehörte:

  • Besänftigende Vorgehensweisen, um ein aufgeregtes, aber nicht hungriges Baby zu beruhigen
  • Erkennen, ob die Unruhe auf Hunger oder Müdigkeit zurückzuführen ist
  • Die regelmässige Befolgung einer Bettgeh-Routine, bei der das Kind nicht bis zum Einschlafen gefüttert wurde
  • Früh ins Bett bringen
  • Ihren Babys beim Ins-Bett-Bringen oder nächtlichen Aufwachen erst ein wenig Zeit zum eventuellen Selbst-Einlullen lassen.

Die Studie zeigte, dass Babys, deren Eltern «Responsive Parenting»-Techniken zum Schlafen anwandten, eher

  • früh zu Bett gehen
  • sich selbst in den Schlaf lullen
  • nachts länger schlafen

«Diese Studie zeigt die positiven Auswirkungen, die das Verhalten der Eltern auf den Schlaf ihres Babys haben kann», erklärt Dr. sc. nat. Anne Dattilo, RD, stellvertretende Direktorin der Ernährungswissenschaft bei Nestlé Infant Nutrition. «Wenn sie die «Responsive Parenting»-Techniken anwandten, verbesserten sich das Schlafmuster und die nächtliche Schlafdauer. Da weitere Forschungen einen Zusammenhang zwischen dem Schlaf kleiner Kinder und ihrer gesunden Wachstumskurve aufgezeigt haben, können Eltern nur zu der Erkenntnis ermutigt werden, dass die Schlaf-Routine, die sie jetzt bei ihrem Baby einführen, langfristige gesundheitliche Auswirkungen hat.»

 

Ein unruhiges Baby ist immer hungrig

Wenn ein Baby nachts aufwacht, nimmt man leicht an, es habe Hunger. Aber das stimmt nicht immer. Es kann aus ganz verschiedenen Gründen wach geworden sein: allgemeines Unbehagen, schmutzige Windel, Lärm. Oder, wenn es auf den achten Lebensmonat zugeht, empfindet es vielleicht auch Trennungsängste. Das ist ganz normal und dann möchte sich Ihr Baby vielleicht einfach nur vergewissern, dass Sie da sind.

Manche Eltern glauben, dass Flaschenkinder eher nachts durchschlafen, aber laut neuester Forschungsergebnisse wachen sie ebenso häufig auf wie gestillte Babys. Studien zeigen auf, dass Mütter, die ihre Babys durch Füttern beruhigen, obwohl sie keine Hungersignale senden, schwerere Kinder haben. Dr. Dattilo bekräftigt, dass «ohne Anzeichen von Hunger die Entscheidung für Beruhigungsmethoden ohne Füttern, um ein Baby nachts oder tagsüber zum Einschlafen zu bringen, das Risiko von späterem Übergewicht reduzieren kann.»

 

Quellen

Brown A, Harries V. Infant sleep and night feeding patterns during later infancy: association with breastfeeding frequency, daytime complementary food intake, and infant weight. Breastfeed Med 2015; 10(5):246-52.

Cespedes EM, Hu FB, Redline S et al. Chronic insufficient sleep and diet quality: Contributors to childhood obesity. Obesity (Silver Spring) 2016; 24(1): 184-90. doi:10.1002/oby.21196.

Mindell JA, Li AM, Sadeh A et al. Bedtime routines for young children: a dose-dependent association with sleep outcomes. Sleep 2015; 38(5):717-22.

Paul IM, Savage JS, Anzman-Frasca S et al. INSIGHT responsive parenting intervention and infant sleep. Pediatrics 2016; 138(1): e20160762.

Sadeh A, Mindell JA, Luedtke K et al. Sleep and sleep ecology in the first 3 years: a web-based study. J Sleep Res 2009; 18(1):60-73.

Savage JS, Birch LL, Marini M et al. Effect of the INSIGHT responsive parenting intervention on rapid weight gain and overweight status at age 1 year: A randomized clinical trial. JAMA Pediatr 2016; 170(8):742-9. doi:10.1001/jamapediatrics.2016.0445.

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