Toxoplasmose vermeiden
Darf ich rohen Fisch essen? Nicht pasteurisierten Käse? Rinder-Carpaccio? Meine Mutter hat mir erzählt, dass sie früher nicht speziell auf ihre Ernährung geachtet hatte. Weshalb ist man heutzutage so vorsichtig?
Unumstritten ist: Während der Schwangerschaft sollte man auf seine Ernährung achten. Gewisse Lebensmittel können Infektionen, z.B. Listeriose und Toxoplasmose, übertragen und somit gesundheitsschädlich sein. Aber keine Panik: Bei richtigem Verhalten gehen Sie kein Risiko ein.
Das Listeriose-Risiko ausschliessen
Listeriose ist eine durch Bakterien der Gattung Listeri verursachte Infektionskrankheit. Diese Bakterie kann in rohem Fleisch, Meeresfrüchten, Obst, Gemüse, Rohmilchkäse usw. auftreten. Jeder kann an Listeriose erkranken. Bei einem gesunden Immunsystem ist diese Infektion harmlos. Für die schwangere Frau hingegen besteht ein ernsthaftes Risiko: Fehlgeburt, Frühgeburt, Atemnot …
Listeriose-Symptome können unbemerkt vorbeigehen oder in Form von Schnupfen und leichtem Fieber auftreten. Falls das auf Sie zutreffen sollte, informieren Sie Ihren Arzt. Er wird Ihnen unter Umständen Antibiotika verschreiben.
Richtiges Verhalten zur Vermeidung der Listeriose:
- Vermeiden Sie alle rohen Lebensmittel wie Rohmilchprodukte (bevorzugen Sie pasteurisierten Käse), rohen Fisch (Sushi, Räucherlachs …), rohe Meeresfrüchte, rohes Fleisch (Carpaccio, Tartar …) oder rohe Eier.
- Vermeiden Sie generell Wurstwaren (Brotaufstriche, Terrine, Gänseleber usw.) und kaufen Sie abgepackten Schinken statt frisch von der Metzgerei.
- Braten oder garen Sie das Fleisch gründlich vor dem Verzehr.
- Waschen Sie Gemüse und Früchte gründlich vor der Zubereitung. Unser Tipp: Geben Sie dem Wasser pro Spülbecken einen Esslöffel Essig hinzu. Aber lassen Sie Früchte und Gemüse nicht im Wasser liegen, damit Vitamine und Minerale nicht verloren gehen.
Der Toxoplasmose vorbeugen
Diese Krankheit (die primär Katzen befällt) kann durch Parasiten von der Katze auf den Menschen übertragen werden. Sie ist nicht gefährlich, ausser für die schwangere, nicht immunisierte Frau, da sie zu erheblichen Schädigungen beim Fötus führen kann. Um festzustellen, ob Sie gegen Toxoplasmose immun sind, kann der Arzt zu Beginn der Schwangerschaft Blut abnehmen (kostenpflichtig - etwa 60,- CHF). Die meisten Frauen (ca. 50 % von ihnen) haben diese Krankheit gehabt, ohne es zu wissen, und haben, wie bei einer Impfung, Antikörper gebildet, welche sie schützen, falls sie erneut mit diesem Parasiten in Kontakt kommen.
Bei den nicht geimpften Frauen wird die Zahl der Infektionen während der Schwangerschaft nach Angaben der französischen Agentur für Lebensmittelsicherheit auf etwa 2700 pro Jahr geschätzt. Darunter befinden sich etwa 600 Fälle von kongenitaler Toxoplasmose (Übertragung auf den Fötus), von denen 175 Folgen haben. Es ist daher unerlässlich, besonders auf eine strenge Lebensmittelhygiene zu achten. Die Vorsichtsmassnahmen sind die gleichen wie bei der Listeriose: Waschen Sie Obst und Gemüse gut in Essig, meiden Sie alle rohen und nicht pasteurisierten Milchprodukte, kochen Sie Ihr Fleisch gut durch. Vermeiden Sie jeglichen Kontakt mit Katzen, insbesondere mit deren Exkrementen beim Wechseln des Katzenklos.
Andere wichtige Hygieneregeln
Zusätzlich zu den oben genannten Regeln ist es wichtig, Vorsichtsmassnahmen bei der Ernährung zu treffen:
- Achten Sie auf das Verfallsdatum von Lebensmitteln.
- Vermeiden Sie es, Reste zu essen oder wärmen Sie sie zumindest auf.
- Waschen Sie sich die Hände, bevor Sie Mahlzeiten zubereiten und sich an den Tisch setzen.
- Achten Sie darauf, dass alle Orte, an denen Sie Lebensmittel aufbewahren, sauber bleiben: Reinigen Sie den Kühlschrank und die Schränke regelmässig.
Zusätzlich zu den anderen Vorsichtsmassnahmen bei der Ernährung sollten Sie daran denken, dass Alkohol während der Schwangerschaft keinesfalls konsumiert werden sollte. Schränken Sie auch den Konsum von anregenden Getränken wie Kaffee und anderen stark koffeinhaltigen Getränken, kohlensäurehaltigen Getränken oder Tee ein. Entscheiden Sie sich für entkoffeinierten Kaffee und Kräutertees (z. B. Kamille).
Charlotte, Mutter von Adrien, meint:
"Stephanie, die Buchhalterin in unserer Firma und eine gute Freundin von mir, hatte ihr Abschiedsessen mit all ihren Kollegen in einem Restaurant organisiert. Nach dem fünften Versuch, mein Weinglas zu füllen, rief sie (ein wenig beschwipst): 'Neeeeein!!! Du bist doch schwanger!'. Ich bin total rot geworden und alle mussten loslachen."
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