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Stillen ist gut – auch für mich

Die Milch ist immer verfügbar und perfekt an Babys Bedürfnisse angepasst, man kann (ohne Schlankheitskur) seine Kilos loswerden und das Ganze noch getoppt mit einer anti-depressiven Wirkung … da gibt es keine Zweifel: Ich werde stillen!

4 Minuten Lesezeit Aug. 16, 2017

Es stimmt: Stillen erfordert, zumindest in den ersten Wochen, eine enorme Verfügbarkeit, bis sich alles eingespielt hat. Wenn Sie sich für das Stillen entscheiden, so sollten Sie wissen, dass Sie doppelt belohnt werden, und zwar hinsichtlich Ihrer Gesundheit sowie auch hinsichtlich Ihrer Stimmung. Dazu kommt noch der praktische Aspekt: Sie haben Babys Milch stets in der richtigen Temperatur dabei – und dazu noch gratis!
 

Physiologische Vorteile

•  Oxytocin, ein Hormon, das beim Stillen freigesetzt wird, bewirkt ein Zusammenziehen der Uterusmuskulatur. In den ersten 2, 3 Tagen ist dies möglicherweise schmerzhaft, doch unterstützt dieser Vorgang die schnelle Rückbildung der Gebärmutter zur Grösse, Form und Elastizität wie vor der Schwangerschaft. Zudem kann dieses Hormon das Ausmass des Wochenflusses und das Risiko einer Hämorrhagie im Wochenbett reduzieren. Ausserdem kann es zu einer Re-Mineralisierung der Knochen beitragen und somit das Osteoporose-Risiko nach der Menopause senken. Einige wissenschaftliche Studien verweisen darauf, dass Langzeitstillen (das heisst 6-12 monatiges Stillen ohne Unterbrechung) gegebenenfalls auch das Risiko von Brust-, Eileiter- und Gebärmutterkrebs senken kann. 
•  Ein weiterer nicht zu verachtender „Pluspunkt“: Stillen kann nicht nur die Fettreserven abbauen, die Sie während der vergangenen neun Monate aufgebaut haben, sondern auch noch den generellen Energiebedarf erhöhen. Deshalb kann man durch das Stillen  bei einer ausgewogenen Ernährung und wenig Naschen zwischendurch – oft schnell und ohne Diät wieder abnehmen!
 

Gut für die Stimmung!

•  Die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft und Entbindung, Ihre neuen Herausforderungen als Mutter und die Müdigkeit sind ein Nährboden für das Entstehen von Depressionen, des gefürchteten „Baby-Blues“. Stillen ist ein wirksames Gegenmittel in dieser Überganszeit und in dieser Phase der Neuorientierung. Ausserdem trägt das Hormon Oxytocin dazu bei, dass die Mutter sich ausgeglichener und entspannter fühlt.
•  Schliesslich machen Sie sich mit dem Stillen das Leben leichter: Sie brauchen keine Schoppen zubereiten, erwärmen und sterilisieren, und das anfangs etwa zehnmal am Tag! Ausserdem schont Stillen den Geldbeutel.
 

Stillen als Verhütungsmittel? Sollte ich wieder beginnen, zu verhüten? 

Normalerweise sind Sie während der Stillphase vor einer erneuten Schwangerschaft geschützt, sofern Sie nicht zufüttern und häufig stillen. Werden folgende vier Bedingungen eingehalten, liegt der Verhütungsschutz bei über 98 % (vergleichbar mit der Pille oder Spirale):

•  Baby wird ausschliesslich gestillt (keine Zugabe von Beikost)
•  die Menstruation hat noch nicht wieder eingesetzt
•  zwischen zwei Stillphasen liegen nicht mehr als sechs Stunden
•  mindestens 6-mal langes oder 10-mal kurzes Stillen pro Tag

Die Monatsblutung setzt mit dem Abstillen wieder ein. Jedoch kann eine Frau einen Eisprung haben (und damit auch wieder schwanger werden!), ohne dass Monatsblutungen auftreten. Um eine unerwünschte Schwangerschaft zu vermeiden, kann Ihnen Ihr Gynäkologe eine niedrig dosierte Pille auf Progesteron-Basis, die mit dem Stillen vereinbar ist, verschreiben.

Zu bemerken ist, dass Kondome, Spermizide oder Diaphragmen gerade in den ersten Monaten nach Babys Geburt punktuell verwendet werden können. Ab Ende des ersten Monats nach der Geburt kann Ihnen Ihr Frauenarzt eine Spirale einsetzen.

 

Welche Rolle spielt der Vater bei all dem? 

Er spielt eine wesentliche Rolle und trägt aktiv zur psychologisch-affektiven Entwicklung des Kindes bei. Er vermittelt Mutter und Kind ein Gefühl der Sicherheit und eine schützende Präsenz, die für das Wohlergehen der Familie und damit für ein erfolgreiches Stillen unerlässlich sind. Sie können ihm helfen, sich in seine Rolle einzufinden, indem Sie ihm zum Beispiel vorschlagen, das Wickeln, Baden und Spazierengehen zu übernehmen, während sich die Mutter ausruht. Das Gleiche gilt für Einkäufe, Hausarbeit und die Betreuung der anderen Kinder in den ersten Wochen.


Ruiniert das Stillen die Brüste?

Nein, solange Sie einen speziellen Still-BH tragen, der Ihre Brüste gut stützt.


Kann man nach einem Kaiserschnitt stillen?

Ja. Bitten Sie jemanden, Ihnen in der ersten Woche zu helfen, sich und das Baby in die richtige Position zu bringen.
 

Ist das Stillen anstrengend?

Ja. Nach der Schwangerschaft und der Geburt sind Sie ohnehin schon müde, und dann werden Sie auch noch die ganze Nacht zum Stillen geweckt. Zwei Ratschläge: Wechseln Sie die Windeln Ihres Babys nicht in der Nacht und stillen Sie im Liegen.

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